Naturstandort von Lomelosia graminifolia: Die Grasblättrige Skabiose hat einen west-mediterranen Verbreitungsschwerpunkt und kommt von Marokko über die Iberische Halbinsel und den Süd-Osten Frankreichs bis Griechenland vor. In Italien steigt sie von den subtropischen Mittelmeerküsten bis in die mittleren montanen Höhenlagen auf.
Über Norditalien reicht das Verbreitungsgebiet bis in die
Schweiz, wo es im südlichsten Tessin Einzelvorkommen gibt.
Lomelosia graminifolia zusammen mit Narbonne-Milchstern im naturalistischen Einsatz im trocken-warmen Felsgarten
Lomelosia graminifolia ist ein Vertreter der stickstoffarmen Volltrockenrasen über flachgründigen Felsbändern oder an schottrig/felsigen Hängen. Bevorzugt wird Dolomitgestein besiedelt. Die humusarmen Rohböden reagieren entsprechend ausgeprägt alkalisch.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und stark wärmebegünstigt.
In alten Beständen wachsen die Polster mit den seidig schimmernden Blättern rasenartig zusammen.
Beschreibung: Die Grasblättrige Skabiose ist eine wintergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 30 cm. Unter weniger stressgeplagten Bedingunen können auch 50 cm erreicht werden.
Die grünen, graustichigen Blätter sind lanzettlich und durch eine feine Behaarung beidseitig von einem seidigen Schimmer. Das Blattwerk bildet an Grasbulte erinnernde, kaum 10 cm hohe Polster, ganz ähnlich wie z.B. die
Gewöhnliche Grasnelke oder die
Pfingstnelken.
Die Blütenstände mit den auffällig vergrößerten Randblüten sind blass-violett mit Variationen in bläuliche oder rosa Tönungen. Sie erscheinen ausdauernd von Ende Juni bis Ende August. Die kugeligen Samenstände zerfallen im Laufe des Spätsommers/Herbst und sind ohne bemerkenswerten Zierwert.
Wesentlich bekannter und häufiger verwendet wird
Lomelosia caucasica, die deutlich größere Blütenköpfe entwickelt und nicht zu verwechseln ist.
Felsrasen mit Herzblättriger Kugelblume
Verwendungshinweise: Lomelosia graminifolia wird nicht besonders häufig verwendet, eher sieht man einmal die in der Blüte kaum zu unterscheidende
Acker-Witwenblume oder die
Tauben-Skabiose.
Der ausdauernde, reiche Blütenflor, der auf armen Trockenstandorten schön kompakte Habitus und das ordentliche Blattwerk sind aber gute Argumente für den Einsatz in Felslandschaften oder im Vordergrund gut betreuter Kies- und Steppenanlagen.
In natürlichen Volltrockenrasen finden sich zahlreiche gartenwürdige Begleiter wie
Allium carinatum,
Anthyllis montana,
Globularia bisnagarica,
Pseudolysimachion spicatum oder
Stachys recta.
Im Handel ist die Art praktisch nur als Saatgut zu beziehen.
Durch die lange Blütezeit erscheinen Blüten und Samenstände zeitgleich.
Kultur: Lomelosia graminifolia ist auf armen, trockenen, möglichst sonnigen und gerne auch hitzeanfälligen Extremstandorten mit überschaubarem Betreuungsaufwand zu kultivieren.
Unter weniger stressbetonten Bedingungen entwickelt sie sich zwar etwas üppiger, wird aufgrund des niedrigen Wuchses und des hohen Lichtbedarfs aber rasch verdrängt.
Die Winterhärte ist auch nördlich der Alpen überall gegeben, in höheren Berglagen sollte Schneesicherheit herrschen.
Saatgut keimt ohne zwingend erforderlichen Kälteipuls und kann in neuangelegten Felsgärten auch im Frühling direkt an Ort und Stelle erfolgen. Die Vorkultur bei Keimtemperaturen um 20 Grad und kühlerer Weiterkultur empfiehlt sich ab März.
Sorten:
Pinkcushion: zart-rosa Blüte